Die Hansaweg-Story

Im Mai 2021 war es soweit. Frühling lag in der Luft, die Sonne schien und ich schnürte meine Laufschuhe, um mich ins Abenteuer Hansaweg zu stürzen.

Ich bin Brinja Weiglein. Eines meiner Hobbies ist Wandern, gerne auch Langstrecken. Mein Plan: Von Herford die 75km lange Strecke bis nach Hameln wandern – an einem Tag. Es war nicht die Streckenlänge allein die mich reizte, wenngleich ich schon den ein oder anderen Megamarsch bestritten habe und regelmäßig körperliche Herausforderungen suche. Es ist viel mehr, dass der Hansaweg zu meinem Lieblingswanderweg geworden ist. Die Einzeletappen habe ich alle schon mehrmals zurückgelegt, aber am Stück war ich den Weg noch nie gegangen. Das wollte ich unbedingt nachholen.

Nun aber los, munter von Herford nach Bad Salzuflen marschieren. Dabei folge ich nächste der Zubringerbeschilderung: Das weiße X findet sich auf blauem Grund. Später ist die Beschilderung X9 auf schwarzem Grund.

Ich durchquere fröhlich die schönen Parkanlagen und das Rauschen der Werre und eines kleinen Baches begleitet mich, bis ich mich dem Waldrand nähere. Ich begehe die erste Steigung, auf dem Gelände vom Café Steinmeyer halte ich mich links – starker Anstieg voraus. Der Weg führt mich gut beschildert auf eine höherliegende Freifläche, auf deren Ende der Bismarckturm Herford steht. Dort geht es leicht bergab rechts in den Wald. Hier komme ich zunächst an ein paar Holzskulpturen vorbei, die den Weg geleiten. Nach einer Weile überquere ich die Autobahn A2 mit Hilfe einer Brücke und gelange in das nächste Tal. Eine beleuchtete Waldparkanlage und ein Wildtiergehege zeichnen den Weg zum Kurpark Bad Salzuflen.
Die ersten 10,5 km liegen hinter mir.

Die zweite Etappe des Hansaweges führt mich vom Kurort Bad Salzuflen zur Hansestadt Lemgo. 15,3 km ist sie lang.
Vom Kurpark geht es auf einem verwunschenen Pfad zum Stumpfen Turm. Es folgt ein erneuter Anstieg über einen geschlungenen Pfad auf den Kamm des nächsten Berges. Hier oben kann ich zu meiner Linken die Porta entdecken und zu meiner rechten lasse ich den Bismarckturm Bad Salzuflen liegen. Am südlichen Rand des Berges trete ich aus dem Wald heraus und erblicke über die Felder das Bergrestaurant Hollenstein. Der Weg wird liebevoll über das Gelände des Cafés gelenkt. Später erblicke ich die Bergkirchener Kirche über die Felder. Ich wandere durch das Dörfchen Entrup Richtung Lemgo. Das nächste Waldstück bietet angenehme Holzstege, gefolgt von den großen Försterteichen mit zahlreichem Wassergeflügel. Eine Weile später führt der Hansaweg am Café Schöne Aussicht vorbei. Bald darauf schließt sich ein harter Anstieg an und führt zum Aussichtsturm Lemgo.

Die dritte Etappe führt mich von Lemgo nach Dörentup / OT Hillentrup. Die Etappe ist 9,4 km lang.
Vom Lemgoer Aussichtsturm erwartet mich ein ziemlich steiler Abstieg. Dann geht es in erster Linie auf Wirtschaftswegen nach Hillentrup. Linke Hand zeigen sich terrassenartig angelegte Teiche. Die Hillentruper Kirche, kleine Gässchen und ein interessanter Bachlauf markieren den Ort, ein kleines Café bietet die Möglichkeit der Verpflegung.

Nun geht es für mich auf in die vierte Runde – von Dörentrup / OT Hillentrup ins Extertal. Wieder heißt es bergauf, hoch zum Steinberg. Ich wandere entlang des Waldrandes, vorbei an Feldern, auf Hohlwegen und tauche dann in den Nadelwald ein. Die Bäume spenden ein angenehmes Gefühl von Frische und der Duft des Waldes ist einfach herrlich. Auf dem Steinberg habe ich einen traumhaften Panoramablick und sehe im Norden sowohl die Porta als auch die Rintelner Berge, durch die ich sogar den Bückeberg mit seinem Sendemast sehen kann. Im Osten zeigt sich das nächste Etappenziel, die Hohe Asch. Im Süden lässt sich die Spitze vom Hermannsdenkmal bei Detmold erahnen, die aus dem Dach des dortigen Waldes ragt (zur besseren Orientierung ein großer Sendemast ragt heraus, links davon die Spitze vom Hermannsdenkmal). Nach Westen schauend entdecke ich die Berge, die ich bereits bezwungen habe.
Mein Tipp: Wenn ihr noch Platz im Rucksack habt, packt ein Fernglas ein.
Jetzt geht es runter: Achtung! Der Abstieg erfordert Trittsicherheit. Der Weg entlang des Waldrandes ist mit Wurzeln durchzogen, rechts zeigt sich nach einer Weile Schwellentrup.
Dann führt es mich über Wirtschaftswege nach Linderhofe. Ein heftiger Grasweganstieg leitet mich in den Wald, dann geht es wieder hinunter. Auf der Straße angekommen erblicke ich einen Bauernhof und den bunt geschmückten „Einhornweg“, welcher dann in den Grafenweg übergeht. Es bietet sich ein schöner Ausblick Richtung Norden. In Höhe des Campingplatzes Extertal überquere ich die Extertalstrasse, gebt hier acht, die Straße ist stark und zügig befahren.
Wieder 13,2 km geschafft! Noch 2 Etappen, dann bin ich am Ziel. Jetzt heißt es Kräfte sammeln für den Anstieg Hummerbruch und zur Hohen Asch.

Ich starte die fünfte Etappe des Hansaweges vom Extertal nach Aerzen. 13,6 km liegen vor mir.
Von Beginn an fühle ich mich eins mit der Natur, die Aussichten und Wälder sind hier einfach super schön. Meine Füße machen langsam vermehrt auf sich aufmerksam, aber ein Stück des Weges ist noch zu gehen. Ich wandere durch Wald, im Bereich Hummerbruch erwarten mich Felder und dann wieder ein Wald-Feld-Mix rauf zur Hohen Asch. Ich besteige den Turm mit seinen 70 Stufen, um einen Rundumblick auf die Region genießen zu können. In den Wald hinunter, vorbei an einer Liegenschaft mit sehenswertem Waldgarten rechtsseitig. Der Abstieg nach Rheine dauert ein Weilchen. Als Einstieg nach Rheine marschiere ich über das Grundstück eines brachliegenden Bauernhofs. Beim Verlassen von Rheine komme ich über ein Hochplateau, das mich in den nächsten Wald mit seinem Berg führt (krasser Anstieg). Ein Stück auf dem Kamm, runter zum Südhang am Waldrand entlang, Richtung Osten erblicke ich in der Ferne mein Etappenziel, die Waldquelle in Aerzen.

Auf zur letzten Etappe von Aerzen nach Hameln. 12,2 km trennen mich von meinem Ziel.
Über einen kleinen Pfad geht es in den Wald, vorbei am Golfclub in Königsförde bei Schloss Schwöbber. Felder rahmen mich ein auf dem Weg durch Königsförde hin zum Waldrand. Ich strecke meine Arme aus, atme bewusst und ruhig und bin gedanklich voller Vorfreude auf den Zieleinlauf. Vor dem Schullandheim Riepenburg nehme ich den Pfad in den Wald, marschiere bergab und mache mich bereit für die letzte Steigung meines Abenteuers X9. Auf zum Klütturm, dem Ziel des Hansaweges, welches ich bei Einbruch der Dunkelheit erreiche, blicke ich auf die beleuchtete Rattenfängerstadt Hameln.
Herrlich geschafft!

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